Spartan European Championships

Ziel verfehlt und doch gewonnen! Hier der Bericht von unserem Andreas, wie er die Spartan EM erlebt und überstanden hat!Am Wochenende fand in Morzine in Frankreich, die Spartan Europameisterschaft statt. Alle Age Group- und Elite Teilnehmer, mussten sich hier das vergangene Jahr über, bei irgendeinem Spartanrace Europas mit einer Top 10 Platzierung qualifizieren. Somit war dementsprechend die Qualität der Läufer nicht schlecht!

Nachdem der Anreise am Freitagmorgen, ging es dann mittags zur Startnummern Abholung und später fand das Athleten Briefing statt. Hier traf man schon einige bekannte Gesichter, bevor es dann am darauffolgenden Tag, mit denselben an den Start ging! Start für die Age Group 30-39 war um 8:30 Uhr! Das Gefühl am Start war noch echt gut, welches sich auf den ersten Kilometern bereits ändern sollte. Bei Kilometer 2 musste schon das erste Gel dran glauben, da sich ein flaues Gefühl im Magen breit machte und irgendwie ein Energieverlust spürbar war. So ging es dann auch an derselben Stelle bereits in den ersten und längsten Anstieg! Bis Kilometer 7, sollte es nur bergauf gehen! Hier wurde bereits das Ziel, unter die ersten 50% der Age Group zu laufen, auf ein reines durchkommen umgestellt, und somit etwas Tempo rausgenommen. Auf dem steilen Terrain war nun eher Bergwandern bis zum Gipfel angesagt! Mit einer sensationellen Aussicht belohnt, musste man hier, sozusagen als Gipfelkreuz, einen A-Frame überqueren, bevor man sich in den darauffolgenden Downhill stürzen konnte! Zu diesem Zeitpunkt hatte sich das Wohlbefinden wieder gebessert, und ein gutes Lauftempo war wieder möglich. Dies wurde dann kurz unterbrochen, als man mit einem Holzstamm bewaffnet eine Runde drehen musste, die zusätzlich noch erfrischend durch einen Bergsee führte! Diesen abgelegt, galt es kurz die Tyrolean Traverse zu bewältigen bevor es weiter bergab ging. Einige Hindernisse später, irgendwie gingen diese heute extrem locker von der Hand, ging es dann wieder steil bergauf. Fast oben angekommen, war bereits ein gewisses klimpern zu vernehmen, welches nichts Gutes verheißen sollte! Hier galt es dann Kette aufnehmen und weiter den Berg rauf. Nach einer kurzen heftigen Schleife ging es dann bereits recht Energielos weiter bergab! Die darauffolgenden Hindernisse wie Twister und Rope Climb usw. liefen wieder richtig gut, nur die Erschöpfung machte zu schaffen. Immer weiter ging es Richtung Morzine und Zielgelände! Musik und Sprecher war bereits deutlich zu hören, dass Ziel war nicht mehr weit, doch was war das? Plötzlich ging es, statt rechts Richtung Morzine, wieder links weg! Hier wurde man mit einem Sandsack ausgestattet und nochmals, ein letztes Mal, den Berg rauf geschickt! Hier war der Akku komplett leer, der Kreislauf im Keller! Nach den ersten, ca. 50 Metern, war erstmal eine Ruhepause nötig, im Gras liegend und mit dem Kreislauf kämpfend, kam hier erstmals in einem Rennen, der Gedanke eines DNF! Nach gefühlt unendlich vielen Minuten, und den Resten der bereits 5 benötigten Energiegels, galt es dann doch wieder aufzustehen, die nächsten Meter in Angriff zu nehmen, nicht aufzugeben! So war es Meter für Meter ein Kampf, bis die ca. 1 km lange Sandsackstrecke, wofür ich 46 min brauchte, bewältigt wurde! Danach ging es dann nur noch bergab, dem Ziel entgegen!

Die letzten Hindernisse klappten problemlos, und nach dem locker bestandenen Multi-Rig folgte dann nach 4:50 h der wohlverdiente Zielsprung, der das insgesamt knapp 23 km lange und mit über 2000hm gespickte Rennen beendete!

Mit Platz 73 von 121 Startern in der Altersklasse 30-39. Somit das Ziel Top 50% verfehlt, aber in diesem Falle vielleicht doch mehr gewonnen als erwartet!!!